Martin Füg
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»Mum«
Die englische Serie »Mum« gehört zu den besten Dingen, die ich seit langem auf ARTE gesehen habe. Die Grundsituation: Eine Mutter erträgt mit manchmal bewundernswerter, manchmal beunruhigender Gelassenheit eine Familie, die von nicht endenwollender Ignoranz, Selbstbezogenheit und fehlender Empathie geprägt ist. Du lieber Himmel. Dies wäre üblicherweise schon nach wenigen Minuten unerträglich zuzuschauen, aber Stefan…
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»Viele erkannten, wie angreifbar wir uns durch die Polarisierung der Gesellschaft selber gemacht hatten – und wie stark dieser Moment der Schwäche unsere Gegner gemacht hatte.«
Der Dirigent Lahav Shani über die Arbeitsweise von Terrorist:innen – und welche Gegenstrategien möglich sind: »Die Terroristen der Hamas beobachteten, dass wir in Israel nicht einmal mehr versuchten, miteinander zu diskutieren. Sie sahen diesen Moment der Zerrissenheit und Schwäche und erkannten ihn als den Moment, von dem sie immer geträumt hatten: den Moment zum Zuschlagen,…
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»Republik«: Karin A. Wenger über Traumatisierte im Westjordanland und in Israel
Eine Leseempfehlung: Karin A. Wenger hat traumatisierte Menschen und Psychiater:innen im Westjordanland und in Israel besucht und beschreibt im Schweizer Online-Magazin Republik die Folgen von Vertreibung und Terror mit einem psychologischen Blick. Sie schildert, wie die grauenhaften Ereignisse der Vierziger Jahre bis in die heutigen Generationen nachwirken und was aus Sicht von Traumatherapeut:innen geschehen muss,…
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»Jetzt lasst uns kämpfen, um dieses Versprechen zu erfüllen! Lasst uns kämpfen, um die Welt zu befreien – um die nationalen Schranken zu beseitigen – um die Gier, den Hass und die Intoleranz zu beseitigen. Lasst uns für eine Welt der Vernunft kämpfen, eine Welt, in der Wissenschaft und Fortschritt zum Glück aller Menschen führen werden. im Namen der Demokratie, lasst uns alle zusammenstehen!«
Ein jüdischer Friseur mit kleinem Bärtchen unter der Nase auf der Flucht vor den Schergen des Diktators Hynkel im totalitären Staat Tomanien. Es gelingt ihm, sich in einer Uniform unerkannt unter die Menschenmenge bei einer Kundgebung zu mischen. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Hynkel wird er für den Diktator gehalten und genötigt, zum Volk zu sprechen,…
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Catherine Meurisse: »La Légèreté«
Catherine Meurisse hat am 7. Januar 2015 das Massaker an der Redaktion von Charlie Hebdo überlebt – weil sie verschlafen hatte und zu spät zur morgendlichen Konferenz kam. Sie erlitt ein schweres psychisches Trauma, konnte nicht mehr zeichnen, verlor vorübergehend ihr Gedächtnis. In ihrem Buch »Die Leichtigkeit« (»La Légèreté«, 2016 veröffentlicht) erzählt sie ungeheuer berührend…
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Ralf König für die Aidshilfe Frankfurt: »Haltung«
Bereits 2016 zeichnete Ralf König dieses Motiv für die Aidshilfe Frankfurt. Das Motiv finde ich nicht mehr vollständig im Netz, deshalb muss es nun dieses Foto der ausgeblichenen Postkarte tun, die seitdem in unserer Küche hängt. HALTUNG ist angesagt, nicht erst seit heute und nicht erst seit 2016. Bei unzähligen CSD-Paraden spätestens seit den Nullerjahren…
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Hannah Arendt über die Lügen totalitärer Propaganda
»Die Lügen totalitärer Propaganda unterscheiden sich von den gewöhnlichen Lügen, auf welche nichttotalitäre Regime in Notzeiten zurückgreifen, vor allem dadurch, daß sie ständig den Wert von Tatsachen überhaupt leugnen: Alle Fakten können verändert und alle Lügen wahrgemacht werden. Die Nazis haben das Bewußtsein der Deutschen vor allem dadurch geprägt, daß sie es darauf getrimmt haben,…
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»Gern mit Pauken und Trompeten«: Interview mit mir in der Kölnischen Rundschau
Ausnahmsweise einmal in eigener Sache: Heute in der Kölnischen Rundschau ein Interview mit mir darüber, warum es so wichtig und beglückend ist, gemeinsam Musik zu machen. Die Fragen stellte Bernd Imgrund. Die Kölnische Rundschau hat das Interview ungekürzt und frei zugänglich online gestellt.
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Ulli und Bär
Ulli und Bär sind 2005 so etwas wie – ja, was? – Klaus’ und meine Wappentiere geworden. Unsere Mitbewohner. Unsere Signature-Bären. Oder was auch immer. Von 2004 bis 2021 haben wir jährlich eine Weihnachtsrundmail verschickt mit einem Link zu einem neuen kleinen Film, und ab 2005 waren Ulli und Bär die beiden Hauptfiguren. Immer darauf…
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Mein Kleistjahr
2011 jährte sich Heinrich von Kleists Todestag zum 200. Mal. Das war Anlass für mich, das Jahr zu meinem ganzen persönlichen Kleistjahr zu erklären. Jeden Tag, von Neujahr bis Silvester, habe ich ein kleines Stück aus seinen Werken und Briefen gelesen, das komplette Werk in 365 Tagen, in halbwegs chronologischer Reihenfolge. Meinen Blog über dieses…