Ein jüdischer Friseur mit kleinem Bärtchen unter der Nase auf der Flucht vor den Schergen des Diktators Hynkel im totalitären Staat Tomanien. Es gelingt ihm, sich in einer Uniform unerkannt unter die Menschenmenge bei einer Kundgebung zu mischen. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Hynkel wird er für den Diktator gehalten und genötigt, zum Volk zu sprechen, vor der Menschenmenge und live im Radio. Voller Todesangst, dass seine Tarnung auffliegt, beginnt der Friseur zu sprechen, erst zögerlich, dann immer mutiger, und er steigert sich in einen flammenden und ergreifenden Appell an die Menschlichkeit. Seine Rede ist Höhepunkt und Ende von Charles Chaplins Film »The Great Dictator« von 1940. Was danach mit ihm passiert, bleibt offen.
»Es tut mir leid … aber ich will kein Eroberer sein. Das ist nicht meine Sache. Ich möchte niemanden beherrschen oder erobern … Ich möchte möglichst allen helfen – Juden, Nichtjuden, Schwarzen, Weißen. Wir alle wollen uns gegenseitig helfen. So sind die Menschen nun einmal. Wir wollen durch das Glück des anderen leben – nicht durch das Elend des anderen. Wir wollen uns nicht gegenseitig hassen und verachten. In dieser Welt gibt es Platz für alle. (…) Die Gier hat die Seelen der Menschen vergiftet, hat die Welt mit Hass versperrt, hat uns im Laufschritt in Elend und Blutvergießen getrieben. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Die Maschinen, die uns Überfluss bescheren, haben uns in Mangel gestürzt. Unser Wissen hat uns zynisch gemacht, unsere Gerissenheit hart und unfreundlich. (…) Das Flugzeug und das Radio haben uns einander näher gebracht. Das Wesen dieser Erfindungen schreit nach dem Guten im Menschen – schreit nach universeller Brüderlichkeit – nach der Vereinigung von uns allen. Selbst jetzt erreicht meine Stimme Millionen in der ganzen Welt – Millionen von verzweifelten Männern, Frauen und kleinen Kindern. (…) Lasst uns für eine neue Welt kämpfen – eine anständige Welt, die den Menschen eine Chance auf Arbeit gibt – die der Jugend eine Zukunft und dem Alter eine Sicherheit gibt. Mit dem Versprechen dieser Dinge sind die Unmenschen an die Macht gekommen. Aber sie lügen! Sie erfüllen dieses Versprechen nicht. Sie werden es nie tun! Diktatoren befreien sich selbst, aber sie versklaven das Volk! Jetzt lasst uns kämpfen, um dieses Versprechen zu erfüllen! Lasst uns kämpfen, um die Welt zu befreien – um die nationalen Schranken zu beseitigen – um die Gier, den Hass und die Intoleranz zu beseitigen. Lasst uns für eine Welt der Vernunft kämpfen, eine Welt, in der Wissenschaft und Fortschritt zum Glück aller Menschen führen werden. im Namen der Demokratie, lasst uns alle zusammenstehen!«