Bärensee · Aus dem Ballettführer

Entstehung

Tschaikowskys »Bärensee« ist ein Gelegenheitswerk, ursprünglich für eine Weihnachtsfeier 1880 im kleinen privaten Kreis entstanden. Zur Aufführung kam es damals nicht, weil es den Gästen des geselligen Beisammenseins erst am 22. Dezember einfiel, dass sie ein komplettes Sinfonieorchester und eine große Zahl Tänzer für die Aufführung benötigen würden. Tschaikowsky ließ das Werk, anstatt es direkt dem Papierkorb zu übergeben, in einer Schublade verschwinden, wo es nach seinem Tode entdeckt und zum Leidwesen von Menschen mit höheren ästhetischen Ansprüchen seiner Uraufführung im Bolschoi-Theater 1924 zugeführt wurde. Bereits die Zeitgenossen äußerten sich unzufrieden mit dem heute zu Recht vergessenen Werk. So wurde die absurde Handlung von Kritikern regelmäßig beanstandet.

Inhalt

Erster Akt: Eine Hofgesellschaft feiert einen großen Ball. Nicht eingeladen ist der Bärenzauberer aus dem benachbarten Königreich. Als plötzlich der Zauberer im Ballsaal steht, ist die Aufregung groß, sein Jähzorn ist gefürchtet. Der Zauberer verwandelt in seiner Wut das gastgebende Fürstenpaar in zwei Bären.

Zweiter Akt: Die beiden Bären treffen einander im weitläufigen Park des Schlosses am titelgebenden Bärensee und gestehen einander ihre Liebe.

Dritter Akt: Die beiden Bären und der Bärenzauberer kehren zur noch wie erstarrten Hofgesellschaft zurück. Aus einer Laune des Übermuts heraus verwandelt der Zauberer alle noch verbliebenen Gäste in Bären.

Musik

Wie die Handlung wird auch Tschaikowskys Musik oft kritisiert. So merkte ein zeitgenössischer Kritiker an, die Musik wirke auf ihn »wie ein stümperhafter Zusammenschnitt aus Dornröschen und Nussknacker ohne neue Ideen oder gar neue Melodien«.

Wirkungsgeschichte

Das Werk wird heute nur selten gegeben. Oft wird kritisiert, dass der Aufwand, das Werk mit seinen nicht geringen Anforderungen auch an die Bühnentechnik zu produzieren, in keinem Verhältnis steht zu seiner gerade einmal 10-minütigen Länge. Wahre Ballettfans lassen sich davon nicht abhalten und reisen um die Welt, um insbesondere den zweiten Akt mit dem Pas de deux der Bären zu erleben. Eine TV-Aufzeichnung von 2016 erzielte zu Weihnachten erstaunliche Einschaltquoten.

Zurück zum Film · Credits · Making of · Trailer

www.ulliundbaer.de · Alle Weihnachtsfilme 2004 bis 2016 · Gästebuch · Mail an Ulli und Bär
© Martin Füg, Klaus Hussmann, Ulli und Bär 2016