Roland Reuß, einer der Herausgeber der Brandenburger Kleist-Ausgabe und auch der Münchner Ausgabe, auf deren Basis ich mein Kleistjahr gestalte, hat dem SWR2 Mitte Februar ein schönes Interview zu seiner wegweisenden, 25 Jahre umfassenden, tradierte Kleistbilder gegen den Strich bürstenden Editionsarbeit gegeben.
Er plädiert u.a. – bei aller Liebe zu seinem Autor – für einen skeptischen Blick auf sich selbst und einen distanzierten Blick auf Kleist und sein Werk, um eigene Projektionen bei der Interpretation zu vermeiden: Einem Chirurg hilft es bei der Operation nicht, sich mit seinem Patienten zu identifizieren.