In seinem Brief an Wilhelmine von Zenge vom 15. August 1801 aus Paris äußert sich Kleist auch zur gegenwärtigen Debatte über die Beherrschbarkeit der friedlichen Nutzung der Kernenergie:
Ja, wahrlich, wenn man überlegt, daß wir ein Leben bedürfen, um zu lernen, wie wir leben müßten, daß wir selbst im Tode noch nicht ahnden, was der Himmel mit uns will, wenn niemand den Zweck seines Daseins u. seine Bestimmung kennt, wenn die menschliche Vernunft nicht hinreicht, sich u. die Seele u. das Leben und die Dinge um sich zu begreifen, wenn man seit Jahrtausenden noch zweifelt, ob es ein Recht giebt – – kann Gott von solchen Wesen Verantwortlichkeit fordern?